Die neuen Werte der 18- bis 25-jährigen in Zeiten von Dschungelcamp, Facebook und Hirschgeweih

Wie tickt die Jugend? Nur Dschungelcamp, Facebook und Hirschgeweih?

Das zweite abendliche Treffen des Jahres für Mitglieder und Gäste des Marketing-Clubs Bergisch Land fand erneut im Gebäude K der Bergischen Universität statt. „Eine Location, in der wir uns wohl fühlen und die gut ankommt“, freute sich Clubpräsident Vok Dams. Gastredner Prof. Dr. Claudius A. Schmitz, Professor für Marketing und Handel sowie nebenbei Zauberer, kündigte seinen Vortrag über „Die neuen Werte der 18- bis 25-jährigen“ mit den Worten „Es wird nett!“ an.

Matthias Fuchs, Moderator des Abends, stellte den Gastredner vor: Prof. Dr. Claudius A. Schmitz, Professor für Marketing und Handel an der Fachhochschule in Gelsenkirchen, Buchautor, Unternehmensberater und ... – Zauberer im Magischen Zirkel zu Düsseldorf. Schmitz beschäftigt sich mit den Themen Handel, Marketing, Vertrieb, Konsumverhalten, Trends, Kreativität und Persönlichkeitsentwicklung. „Es wird nett“,  kündigte Schmitz seinen Vortrag „Die neuen Werte der 18-25-jährigen in Zeiten von Dschungelcamp, Facebook und Hirschgeweih“ an, in dem er Denken, Einstellungen und Ansichten der Jugend von heute darzustellen suchte.  
 
Und tatsächlich unterhielt sein Referat, das er mit Songs, Bildern und Werbespots humorvoll präsentierte. Für seine Studie hatte Schmitz selbst Hunderte von Jugendlichen im Alter von 18 bis 25 Jahren befragt, denn, so warnte er gleich zu Beginn: „Stell die richtigen Fragen!“ Oftmals seien diese und vor allem die Antworten bei Untersuchungen unterschiedlich interpretierbar. So sei beispielsweise in der Shell-Studie nach der Meinung zu sozialem Engagement gefragt worden – das der überwiegende Teil der Interviewten als wichtig und gut befunden hätte. Tatsächlich aber engagierte sich nur ein sehr geringer Prozentsatz aktiv.  
 
Und wie ticken sie nun, die Jugendlichen? Vor allem seien sie sehr optimistisch, auch was ihre eigene Zukunft angeht – auch wenn die eigenen Ziele sich eher diffus darstellten. Sie verständen sich gut mit ihren Eltern, planten zumeist, selbst eine Familie mit Kindern gründen zu wollen, seien zufrieden mit den Freizeitangeboten an ihrem jeweiligen Wohnort und stünden dem Genuss näher als demLeistungsgedanken. Vor allem seien „sie selbst ihr größter Fan“, so Schmitz. Ihre eigene Situation beschrieben die meisten als glücklich und zufrieden.

Und wie nun erreicht man die Jugend marketingtechnisch? An Marken stelle sie eindeutige Kriterien: vor allem jugendlich, nicht kindlich sollten sie sein, dazu spannend und unterhaltsam, aber auch hochwertig und dynamisch. Es lohne ein Blick auf das Semiogramm dieser Jugend, deren Einstellungen eher Tendenzen weg von den Werten Pflicht und Sozialität hin zu Lebensfreude und Individualität zeigten. Eine Orientierung für das Marketing?

Angeregt und kontrovers war die sich anschließende Diskussion um das Thema, wobei sich nicht alle Teilnehmer vollständig einverstanden zeigten mit den Ergebnissen der Studie Schmitz ́ und dessen Thesen. Anerkennung für seinen spritzigen Vortrag aber bekam er auf jeden Fall.