Erfolgsfaktor Markenemotion: 10 Tipps & Tricks aus dem psychologischen Werkzeugkasten

21.10.2014 // Universität Wuppertal // Wuppertal

Keine Marke ohne Emotion

Mehr als 60 Mitglieder und Gäste kamen am 21. Oktober zum Treffen des Marketing-Clubs Bergisch Land zur Bergischen Universität, und sie sollten einen sehr emotionalen Abend verbringen. Denn das Thema war die Emotion als Erfolgsfaktor der Markenkommunikation.

Club-Geschäftsführer Dr. Andreas Kletzander freute sich bei seiner Begrüßung über die zahlreichen Besucher, die den Raum 11.10 im Gebäude K bis fast auf den letzten Platz füllten. Als Referenten des Abends stellte er den Geschäftsführer der 2011 gegründeten Changing Minds GmbH, Oliver Spitzer, und seinen Partner Dirk Strubberg vor. Die beiden haben übrigens, so Kletzander, ihren gemeinsamen beruflichen Weg auf einem Clubabend des Marketing-Clubs begonnen…

Changing Minds ist eine psychologische Markenberatung, die ihren Kunden mithilfe von Audits und Consulting Wege für eine erfolgreichere Markenführung aufzeigt.

Für ihren Vortrag öffneten Spitzer und Strubberg ihren psychologischen Werkzeugkasten und zeigten anhand vieler einleuchtender Beispiele auf, dass in erster Linie Emotionen unsere Reaktion und unser Handeln bestimmen.

Doch es dringt zumeist gar nicht erst in unser Bewusstsein, dass es die Emotionen sind, die unsere Entscheidungen für oder gegen eine Marke beeinflussen. Nicht umsonst, so Spitzer, heiße es Nachdenken, denn erst die Gefühle führen uns zu rationalem Handeln.

Für das Marketing bedeute dies, die Bedeutung der Markenemotion als Wirtschaftsfaktor zu erkennen und zu nutzen. Eine systematische Emotionalisierung einer Marke sei allemal besser als jedes rationale Argument. Denn reine Information als Argument, wiewohl oft gut gemeint, ließe meist völlig außer Acht, dass der Mensch nur eine gewisse Anzahl von Informationseinheiten bewusst wahrnehmen kann – und die liege bei plus minus sieben. Emotionen seien da ehrlicher, und das könne man messen, denn sie bewirken körperliche Reaktionen. Aus diesen Messungen ergeben sich verschiedene Leistungskennzahlen, beispielsweise Vertrauen, Relevanz, Aufmerksamkeit, Nähe, Positivität, aber auch Skepsis und kognitive Belastung, die die Gründe für den Erfolg, aber auch den Misserfolg einer Markenperformance beweisen können.

Das gelte auch für vermeintlich komplizierte Produkte. Dabei interessiere sich der Kunde gar nicht so sehr für die Details auch eines solchen Produkts, sondern eben vielmehr für das positive Gefühl bei seiner Entscheidung für das Produkt.

Emotionen spielen auch eine ebenso große Rolle beim Employer Branding. Nur mit einer starken Markenemotion gewinnen die Unternehmen auch die entsprechend guten Fachkräfte für sich. Und auch bei der Kommunikation zwischen den Unternehmen sorgen Emotionen für zwischenmenschliche und positive Erlebnisse.

Vor allem aber: Emotionen binden den Kunden und sorgen so für Markentreue. Und mit dem Aufladen einer Marke mit einer gänzlich neuen, vielleicht ganz anderen Emotion ließen sich so auch völlig neue Märkte erschließen.

Ein hochspannender und interessanter Vortrag, den die anwesenden Marketingspezialisten im Anschluss intensiv diskutierten, und es dauerte noch lange, bis Dr. Kletzender zum Dank den „Bergischen Hammer“ an Oliver Spitzer und Dirk Strubberg überreichen konnte.

Einladung

Die Herbstferien stehen unmittelbar bevor und daher möchten wir es nicht versäumen. Sie jetzt schon auf unseren nächsten Clubabend am Dienstag, den 21. 10. 2014 in der Bergischen Universität Wuppertal hinzuweisen. Im Vordergrund des Vortrags von Oliver Spitzer und Dirk Strubberg steht das Thema Markenemotion.

Schön, dass Sie sich die Zeit genommen haben, bis hierhin zu lesen. Dann haben wir ja wahrscheinlich alles richtig gemacht. Aber warum lesen Sie diese Zeilen? Haben Sie lange darüber nachgedacht, Kosten/Nutzen nachgerechnet und den Zeitaufwand abgewogen? Sicher nicht. Entweder Sie haben diese Einladung sofort gelesen - dann haben wir als Absender „Marketing-Club Bergisch Land“ Relevanz, Neugier und Attraktion in Ihnen erzeugt. Oder diese Mail liegt schon eine Woche bei Ihnen rum - dann fehlte es vermutlich an Nähe oder sie hat zunächst Skepsis oder gar Stress ausgelöst. So oder so – entscheidend für Ihr Verhalten war kein rationales Abwägen, sondern ein unbewusster Prozess. Eine Emotion. Das ist es, was starke Marken leisten. Sie ersparen uns langes Nachdenken und lästiges Rechnen. Sie ermöglichen uns schnelle Entscheidungen, ob am Supermarktregal oder bei Dienstleistungen und Finanzprodukten, ja sogar bei der Anschaffung von Industriegütern spielen Emotionen die (kauf-) entscheidende Rolle.

Wie Emotionen entstehen, wie sie uns heimlich steuern und wie Sie Emotionen für Ihr Marketing nutzen können – das zeigen Oliver Spitzer und Dirk Strubberg am 21.10. mit ihrem Vortrag „Erfolgsfaktor Markenemotion“ in „unserem“ Seminarraum im Gebäude K an der Bergischen Universität Wuppertal. Mit Live-Experimenten und vielen Kurzgeschichten und Cases von Allianz SE über Deichmann bis ThyssenKrupp.

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Das Handout finden Sie im passwortgeschützten Mitgliederbereich.

Referent(en)

Oliver Spitzer: Psyrecon GmbH

Oliver Spitzer arbeitete als Kaufmann für Marketing und Kommunikation bei den Agenturen GREY worldwide und Von Mannstein. Seinem Wunsch „den Kunden systematischer und belegbar im Kopf herum zu pfuschen“ nachkommend, studierte er Psychologie in Wuppertal und arbeitete am Lehrstuhl für Methodenlehre. 2011 gründete er die Changing Minds GmbH, eine psychologische Markenberatung die sich mit Audits und Consulting um die emotionale Performance starker Marken kümmert.

Dirk Strubberg: Psyrecon GmbH

Dirk Strubberg, Partner der Changing Minds GmbH, arbeitete nach seinem Studium der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation als Strategic Planner. 2004 gründete er die Beratungsagentur Cognikom Consult. Seine mehrfach ausgezeichneten Kommunikationsideen für die Telekom, die Post oder ThyssenKrupp zeigen, wie man Corporate Brands systematisch emotionalisieren und Menschen auch für schwierige Themen begeistern kann.