20 Jahre W-tec

21.06.2012 // Technologiezentrum W-tec // Wuppertal

Innovationen im Bienenstock

Eine der erfolgreichsten Wuppertaler Einrichtungen überhaupt – das Technologiezentrum W-tec auf den Elberfelder Südhöhen – feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Mitglieder und Gäste des  Marketing-Clubs Bergisch Land informierten sich beim Clubabend vor Ort über zwei Jahrzehnte mit zahlreichen Gründungs- und Erfolgsgeschichten.

Über die Anfänge und den Aufstieg des Technologiezentrums wusste der heutige Geschäftsführer, Dr. Martin Hebler, zu berichten. Gegründet im Februar 1992 von 20 Wuppertaler Unternehmen als Gesellschafter und der Stadt Wuppertal, bezog man damals mit sechs Gründerunternehmen die Räume des heutigen Straßenverkehrsamtes. Mit der Restrukturierung und der Expansion in die ehemalige Sagan-Kaserne knapp zehn Jahre später wuchs die Zahl bis heute auf 160 Unternehmen, die Platz finden auf über 12.000 Quadratmetern – „wie in einem Bienenstock“ gehe es im W-tec zu, so Hebler. Die Gründe für den Erfolg sieht er in der Gesellschafterstruktur, deren Liste – wie auch die des Fördervereins – sich wie ein „who is who“ der Wuppertaler Wirtschaft liest. Dazu kommt, dass man sich von Anfang an nicht auf bestimmte Technologien beschränkt und viele wissensbasierte Unternehmen ins W-tec geholt hat. Der Lohn für das Zentrum sind nicht nur zahlreiche Wuppertaler Wirtschaftspreise und NRW-Start-Awards, sondern auch die mehr als 95-prozentige Auslastung und schwarze Zahlen. Bereits seit 2005 ist das W-tec nicht mehr auf Betriebskostenzuschüsse angewiesen und gehört nicht nur zu den größten, sondern auch zu den erfolgreichsten der über 300 Zentren in Deutschland; als Knotenpunkt eines regionalen Netzwerks aus Bildungseinrichtungen, Verbänden, Industrie und Wirtschaft und der Bergischen Universität.
 
Einer der Wirtschaftspreisgewinner war 2004 die CETEQ GmbH. Dr. Tariq Odeh erinnerte an den Start seines IT-Unternehmens im Ein-Raum-Büro und das „hin und her“ im W-tec, dem CETEQ lange entwachsen ist. Doch die Nähe bleibt: Die eigene Immobilie liegt um die Ecke, und dazu ist man mittlerweile W-tec-Gesellschafter. Die Firma beschäftigt sich mit dem Testen und dem Qualitätsmanagement von Software und entwickelt inzwischen selbst Software für fast alle Branchen.

„Hier kann man gut wachsen“, bestätigten auch die Gründer Steffen Braun und Christian Ternai, Geschäftsführer der TFI GmbH. Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, mit Mustererkennungsverfahren im Internet Zielgruppen genau zu identifizieren und zu definieren und so Streuverluste bei der Rekrutierung von Personal, beim Online-Marketing oder der Entwicklung neuer Produkte zu vermeiden.

Exotischer ist da der Geschäftsbereich der canco Beverages GmbH, der wahrhaftig aus einer Schnapsidee entstanden ist: allein am Rhein, und kein Drink zur Hand. So entstand der Cocktail in der Dose, in drei verschiedenen Geschmacksrichtungen und angenehm zu trinken – davon durften sich die Gäste am Ende persönlich überzeugen. Geschäftsführer Philipp Mudersbach erzählte anhand seines eigenen Beispiels von der Marketing-Strategie eines Start-up-Unternehmens – und von den Problemen, beispielsweise bei der Zielgruppenbestimmung. Schon waren die Bande geknüpft zwischen canco und TFI. Ein Beispiel für so manche Kooperationen, die zwischen den Unternehmen im W-tec entstehen.

Nur drei von 160 spannenden Unternehmensgeschichten, die die ganze Vielfalt des W-tecs verdeutlichen. „Fasziniert von dieser geballten Innovationskraft“ zeigte sich auch Club-Präsident Vok Dams, der zum Ende eine Menge der „Bergischen Hammer“ zu verteilen hatte – aus Dank für die Gastfreundschaft und hochinteressante Erkenntnisse über großartige Erfolgsgeschichten – made in Wuppertal.