Namensschilder Marketing-Club Bergisch Land.

Praxisfeld GmbH: Unternehmenskultur als Wettbewerbsfaktor

27.04.2023, 18:30 - 21:30 Uhr // PRAXISFELD GmbH // Remscheid

Nachbericht

Ein Spieleabend mit (Unternehmens-)Kultur

Die Veranstaltung des Marketing-Clubs Bergisch Land im April fand dieses Mal in Remscheid statt. Mehr als 40 Mitglieder und Gäste trafen sich bei der PRAXISFELD GmbH im neuen und hellen Bürogebäude ZEIT:RAUM unweit des Lenneper Bahnhofs zu einem Vortrag über "Unternehmenskultur als Wettbewerbsfaktor".

Fabian Kehrenberg, als Club-Vorstand verantwortlich für das Veranstaltungsprogramm, dankte Holger Schlichting, Geschäftsführer bei PRAXISFELD, und seinem Team für die Gastfreundschaft. Seine Begrüßung fiel dann aber etwas länger aus als gemeinhin üblich. Er hatte sich eines Buches aus seinen Studienzeiten erinnert, aus dem er vorlas. In "Wer hat Mr. Change gekillt?" beschreibt der US-amerikanische Unternehmer Ken Blanchard anhand eines fiktiven Kriminalromans, warum Veränderungen in Unternehmen meist nicht durchsetzbar sind. Der Agent McNally sucht nach dem Schuldigen, und Kehrenberg rezitierte Passagen aus dem Verhör mit der verdächtigen Karolina Kultur.

Ein passender Einstieg in den Abend, das fand auch Holger Schlichting. Der Unternehmer gründete die Agentur für Systemische Organisationsberatung PRAXISFELD 1992. 2020 setzte er seine Ideen eines modernen Seminar- und Tagungsgebäudes in Lennep um, seit 2021 steht der nachhaltige und klimaneutrale ZEIT:RAUM offen.

Unternehmenskultur, so Schlichting, entstehe evolutionär und ungerichtet. Lösungen entstehen zufällig und werden zu Mustern für den Umgang mit zukünftigen Situationen. Schlichting verglich dies mit der Entstehung von Trampelpfaden oder der Funktion eines Bypasses.

Um die Entstehung von Veränderung der Kultur eines Unternehmens zu verdeutlichen, forderte Schlichting seine Zuhörer zu einem Würfelspiel auf. Jeder Tisch bekam zwei Würfel, jeder Spieler einen Becher mit Chips. Der eine Würfel zeigte die Aktion, die alle Spieler ausführen müssen, der andere die Anzahl an Chips, die der Verlierer – derjenige, der die Aktion als Letzter ausgeführt hatte – an den Würfler zahlen muss. Nach der ersten Spielrunde zogen die jeweiligen Gewinner einen Tisch weiter. Was aber niemand wusste: Die Regeln waren an jedem Tisch anders. Was würde passieren? Würde an den Tischen alles so bleiben wie es war, oder würden die neuen Regeln übernommen? Eine knifflige Frage, zumal während des Spiels nicht gesprochen werden durfte. Anschließend bat Schlichting die Spieler um ein Feedback. Wie wurde mit den Regelunterschieden umgegangen? Welche ähnlichen Erfahrungen wurden im (Arbeits-) Alltag gemacht, und auf welche Situationen lässt sich die Erfahrung im Spiel übertragen?

"Du kriegst, was du organisierst!"

"Unternehmenskultur ist nicht entscheidbar", so Schlichting. Sie regelt die Dinge, die formal nicht geregelt sind. Und sie stiftet Identität und gibt Orientierung. Weitergegeben wird sie über Geschichten und über praktisches Handeln. Aber vertragen sich die Kultur eines Unternehmens und deren mögliche Veränderung mit dem Business? Und wie sollte solch ein Change-Management-Prozess gestaltet werden? "Grundsätzlich gilt", meint Schlichting: "Du kriegst, was du organisierst."

Wolle man das Verhalten seiner Mitarbeiter verändern, sollten die Verhältnisse geändert und die Möglichkeit für neue Erfahrungen gegeben werden. Und: Das Auftreten nicht gewünschter Ereignisse in diesem Prozess sollte in Ruhe analysiert und diskutiert werde.

Club-Präsident Patrick Hahne dankte sowohl Fabian Kehrenberg für seinen stimmungsvollen Prolog als auch Holger Schlichting für seinen Vortrag. Der habe "Inspiration und Reflexion in unsere eigenen Unternehmen gebracht".

Zum anschließenden gemütlichen Beisammensein gab es Wraps und Pizza aus dem Steinofen – ja, auch den gibt es im ZEIT:RAUM!

Einladung

"Kultur isst die Strategie zum Frühstück." Dieser berühmte Ausspruch des Management-Vordenkers Peter Drucker hat nichts an Aktualität verloren. Die angeblich weichen Faktoren können ganz schön hart werden, wenn die Unternehmenskultur verhindert, dass Änderungen schnell und wirkungsvoll umgesetzt werden können oder Marktchancen verkannt werden.

Auf der anderen Seite gilt eine "passende" Unternehmenskultur auch als Magnet für die Anziehung neuer, dringend benötigter Talente und ist ein zentraler Faktor glaubwürdiger Markenführung.

Bedauerlicherweise gehört die Unternehmenskultur jedoch zu den Dingen, die nicht von oben entscheidbar sind. Das macht sie bei Unternehmenslenkern nicht unbedingt beliebter.

Holger Schlichting, der Geschäftsführer der PRAXISFELD GmbH wird in einem Impulsvortrag die businesskritische Seite der Unternehmenskultur beleuchten, vor allem aber auch aufzeigen, welche Möglichkeiten es gibt, diese zwar nicht zu entscheiden, aber „über Bande“ positiv zu beeinflussen.

PRAXISFELD GmbH

Die systemische Organisationsberatung PRAXISFELD steht aber auch für interaktive Zusammenarbeitsformate. Deshalb wird der Vortrag mit einer kleinen gemeinsamen Aktivität kombiniert sein, so dass wir auch als Clubmitglieder untereinander etwas von dem Programm haben.