Digitale Weinprobe 2022 - Wein Lapinski

24.02.2022 // Wein Lapinski Wuppertal // Digital

"Jedem Wein eine Chance geben!"

Wie schon im letzten Jahr begann der Marketing-Club Bergisch Land sein Jahresprogramm 2022 mit einer – wenn auch virtuellen – Weinprobe. Am 24. Februar stellte die Weinhandlung Lapinski sich und drei Weine vor. Die interessierten Gäste und Mitglieder an den Rechnern zu Hause hatten sich im Vorhinein ihr Probierpaket beim Händler abholen können.

"Man sollte nicht immer alles machen, was man darf", mahnte Club-Präsident Patrick Hahne bei seiner Begrüßung zu dem eigentlich ja als Präsenzveranstaltung geplanten Treffen bei Zoom. Angesichts der hohen Inzidenzzahlen sei für den Club das Risiko immer noch zu hoch. Er freue sich aber schon auf die Mitgliederversammlung im März und kündigte "ein engagiertes Programm für 2022" an.

"Das ist ein komischer Tag", so Hahne nachdenklich und bezog sich auf den Einmarsch Russlands in die Ukraine am frühen Morgen dieses Tages. "Das hat eine extrem menschliche Dimension. Aber auch ökonomisch wird uns dieser Krieg sehr beschäftigen."

Doch zurück zur Weinprobe. Fabian Kehrenberg, Moderator an diesem Abend und selbst kein ausgewiesener Weintrinker, erinnerte an die Veranstaltung vor einem Jahr, bei dem er viel gelernt habe. Und vielleicht werde diese Format ja zu einer Tradition?

Als Referenten des Abends stellte Kehrenberg Florian Boberg und Simon Pook vor, die von der Düsseldorfer Straße zugeschaltet waren. Dort ist das eine Geschäft der 1990 von Ehrenfried Lapinski gegründeten Weinhandlung, ein zweites befindet sich auf der Hauptstraße in Wuppertal-Cronenberg.

Zu Beginn riet Pook, BWL-Student mit Winzerausbildung, den Teilnehmern zu Hause, den Rotwein gleich zu öffnen: "Dieser Sangiovese braucht den Kontakt mit der Luft, um sein Aroma zu entwickeln." Begonnen aber wurde mit einem Weißwein aus Frankreich, den Boberg vorstellte. Er arbeitet seit drei Jahren in dem Weinladen und ist ein Seiteneinsteiger in die Welt der Weine. "Dieser Montplo aus den Rebsorten Colombard und Ugni Blanc kommt aus dem Herault im Südwesten Frankreichs. Das ist ein schöner Sommerwein." Die Kooperative, die ihn produziert, sei seit Jahren ein guter Partner von Lapinski. Er passe aber auch gut zu Käse, so Pook, und wies auf die relativ große Auswahl von Käse hin, die bei Lapinski neben anderen Feinkostwaren angeboten wird.

Weine von 3,95 bis 300 Euro

Während der Pandemie, so Pook auf eine der Fragen, die zwischendurch gestellt wurden, sei der Besuch in den beiden Geschäften stark zurückgegangen, dafür aber der Online-Handel gestiegen. Die Stammkunden ließen sich ihren Wein eben schicken. "Aber nichts ersetzt die Probe, den persönlichen Kontakt mit dem Kunden, bei dem man gemeinsam den passenden Wein sucht. Daraus entsteht dann auch Vertrauen!" Nach Corona werde es dann auch wieder Veranstaltungen in den Läden geben.

Weiter ging es zum nächsten Wein, einem Rosé aus der Provence, in einer hochwertigen Flasche. Tatsächlich, so Boberg, spielten für viele Kunden Äußerlichkeiten wie Flasche oder Etikett eine große Rolle. "Aber auch für uns", gab Boberg zu. Man müsse nur aufpassen, dass einem kein Spitzenwein entgehe. "Man muss dem Wein eine Chance geben!" Auch wenn das Etikett nicht so ansprechend ist.

Wie aber kommt Lapinski zu seinen Weinen? "Wir bekommen Muster von den Großhändlern. Oder Außendienstler besuchen uns. Wir verkosten die Weine blind und entscheiden, ob er in unser Sortiment und zu unseren Kunden passt." Etwa 500 Weine sind fest in der Auswahl, dazu kommen noch einige wechselnde. Der Schwerpunkt liegt auf Weinen aus Frankreich und Deutschland neben italienischen und spanischen, jedoch wenige aus Übersee, allein schon wegen des Transportweges. Stichwort Klimawandel? "Natürlich hat dieser Auswirkungen auf den Weinanbau!" Das gelte zum Beispiel für Deutschlands Vorzeigewein, den Riesling, dem es bald zu warm in unseren Breiten werden könnte. Auf der anderen Seite würden hier aber immer mehr Spitzenrotweine produziert. Apropos Rotwein: zum Abschluss kam der schon erwähnte Sangiovese aus der Toskana ins Glas, der ein wenig an einen Chianti erinnerte. "In dieser Qualität ist der Wein mit 10,50 Euro sehr preisgünstig und immer schnell ausverkauft", so Pook. Etwa 100 Euro gebe der Lapinski-Kunde im Schnitt beim Einkauf aus. Dabei könne er eine Flasche Wein für 3,95 Euro erstehen, er könne aber auch eine für rund 300 Euro bekommen. "Unser Angebot hat für jeden etwas, für den Liebhaber genauso wie für den alltäglichen Genuss."

Dieses Angebot wird sich so mancher der Teilnehmer dieser außergewöhnlichen Weinprobe demnächst sicher näher anschauen – und probieren.

Einladung

Gerne möchten wir das im letzten Jahr begonnene Format der Weinprobe fortsetzen. Wir laden Sie hiermit zu einer digitalen Weinprobe bereits an diesem Donnerstag, 24.02., ab 19:00 Uhr ein. In diesem Jahr stellt die Weinhandlung Lapinski ihr Vermarktungskonzept aus lokalen Standorten in Cronenberg und Vohwinkel sowie dem Online-Shop vor. Zur Verköstigung erwarten Sie drei typische Weine aus dem hauseigenen Angebot. Herr Simon Pook nimmt uns mit auf eine Reise in den Süden Europas und empfiehlt einen Weißwein, einen Rosé und einen Rotwein für das kommende Weinjahr.

Den Anfang macht ein leichter, frischer französischer Weißwein aus dem Südwesten Frankreichs. Dieser Weißwein hat in der Nase weiße Blüten und Aprikosen. Er ist ein schöner Begleiter für leichte Speisen wie Salate oder Fischgerichte. Der zweite Wein ist ein provenzalischer Roséwein, der viel Frucht mitbringt und der in jeder Jahreszeit zu genießen ist. Er bringt Aromen von Orangen und reifen Zitrusnoten mit und lässt sich gut zu gegrilltem Fleisch oder Gemüse trinken. Der letzte Wein ist ein Rotwein aus der Toskana. Er hat typische würzige Noten gepaart mit runden Fruchtnoten. Im Abgang hat er eine ausgeglichene Tanninstruktur mit einer feinen Brombeerenote.

Referent(en)

Referenten: Simon Pook und Florian Boberg von der Weinhandlung Lapinski aus Wuppertal.