Der Mensch als Marke - mit Charisma zum Erfolg

22.09.2020 // Historische Stadthalle Wuppertal // Wuppertal

Der Mensch als Marke - mit Charisma zum Erfolg

Auch der Marketing-Club Bergisch Land litt und leidet unter den Folgen der Corona-Pandemie, das so freudig erwartete und attraktive Programm 2020 fiel aufgrund der Einschränkungen aus. Am 22. September aber war es endlich wieder soweit, die erste Veranstaltung nach fast sieben Monaten lockte mehr als 60 Mitglieder und Gäste in den Mendelsohn-Saal der Historischen Stadthalle – und sie sollten ihr Kommen keineswegs bereuen.

In Vertretung des verhinderten Club-Präsidenten Patrick Hahne begrüßte Club-Geschäftsführerin Silke Asbeck – als Geschäftsführerin der Stadthalle auch Gastgeberin an diesem Abend – die Teilnehmer nicht nur im wunderschönen Ambiente des Saals, sondern auch an den Monitoren zu Hause oder im Büro. Denn PREISINGMEDIA, die Filmproduktionsagentur aus Solingen, sorgte an diesem Abend dafür, dass auch diejenigen, die wegen des Virus der Veranstaltung lieber fern bleiben wollten, live und digital dabei sein konnten. Damit in der Stadthalle alles ordnungsgemäß ablaufen konnte, erhielt jeder einen Mund-Nasen-Schutz mit dem Club-Logo, produziert vom Unternehmen Fahnen Herold, in dem Club-Vorstand Fabian Kehrenberg tätig ist.

„Der Marketing-Club meldet sich zurück“, freute sich Asbeck, „und das mit einem Highlight!“ Denn mit Lutz Herkenrath, Schauspieler mit 30-jähriger Bühnenerfahrung, konnte sie einen prominenten Referenten für diesen Abend vorstellen. Herkenrath ist seit 2005 auch Trainer und Coach und vermittelt seinen Zuhörern, wie man mit Charisma Menschen erreicht, denn: „Ich bin. Also wirke ich.“

Ob wir mit unserem Zahnarzt zufrieden sind, begann Herkenrath seinen Vortrag, entscheide nicht dessen Arbeit – „Die können wir ja gar nicht beurteilen!“ –, sondern dessen Ausstrahlung. Doch sehen wir unsere eigene Ausstrahlung, unser Charisma, nicht bei uns selbst, sondern einzig im Spiegel der anderen. „Charisma kann jeder.“ Das sehe man bei den Allerkleinsten. „Kinder zügeln sich nicht wie wir. Erst wenn sie älter werden, wollen sie gut sein. Und das verringert die Ausstrahlung!“

Wie beim Schauspiel sei auch auf den Bühnen des Lebens die Atmung wichtig. „Unser Gegenüber passt sich unserer Atmung an. Atmen wir hektisch, wird es auch hektisch.“ Ein einfacher Tipp beim drohenden „Verlust des Publikums“: Pause machen. „Pausen sind nicht bedrohlich.“

„Machen Sie Fehler. Nur so können Sie wachsen!“

Bei seinen „Auftritten“ solle man „sich erden“, entspannt sein. Verspannung stoße ab. Dazu ein Rat, den sicher alle gerne annahmen: „Wenn Sie ein ärgerliches Telefongespräch führen, machen Sie dabei mit dem Arm eine liegende Acht.“ Denn der Körper kennt nur einen Aggregatzustand: hart oder weich, ver- oder entspannt. Auch die Betonung habe Einfluss auf den Zuhörer. Herkenrath rät, in Punktsätzen zu reden, den Ton am Ende nicht zu heben: „Das erzeugt weniger Widerspruch und wirkt emotional.“ Siehe Bond. James Bond.

Die eigene Geschichte einer Textblockade auf einer Bühne in Hamburg führte Herkenrath zu der Erkenntnis, Fehler zuzugeben. „Das wirkt sympathisch. Werden Sie brillant. Machen Sie Fehler. Nur so können Sie wachsen!“

Von großer Bedeutung bei der Kommunikation seien auch die gemeinsame Augenhöhe und der Subtext, das heißt die eigene emotionale Gestimmtheit. Herkenrath zitiert Pina Bausch: „Jede innere Haltung bewegt sich äußerlich sichtbar.“

Ähnliche Schwingungen verstärken sich. Und, ganz wichtig: „Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken, nicht auf Ihre Schwächen. Machen Sie Listen.“

Zum Schluss trug Herkenrath ein Gedicht der Amerikanerin Bessie Anderson Stanley vor, das wir hier gerne wiedergeben wollen:

„Was Erfolg ist? Es hat derjenige Mensch Erfolg gehabt, der gut gelebt, oft gelacht und viel geliebt hat; der sich Vertrauen und Achtung intelligenter Menschen verdiente und die Liebe von kleinen Kindern; der die Anerkennung von aufrichtigen Kritikern verdiente und den Verrat von falschen Freunden überstand, der seinen Platz fand und seine Aufgabe erfüllte; der die Welt besser verließ, als er sie vorfand, sei es durch schöne Blumen, die er züchtete, ein vollendetes Gedicht oder eine gerettete Seele. Es hat derjenige Erfolg gehabt, dem es nie an Dankbarkeit fehlte, und der die Schönheit unserer Erde zu schätzen wusste, und der nie versäumte, dies auszudrücken; der in anderen immer das Beste suchte und von sich das Beste gab; dessen Leben eine Inspiration war und die Erinnerung an ihn ein Segen.“

Seinen Vortrag schloss Herkenrath mit einem Appell: „Wenn wir wissen, wofür wir brennen, dann leuchten wir!“

Es waren sicherlich wertvolle Tipps für die Marketingexperten, die tagtäglich ihre Projekte, ihre Unternehmen vorstellen und Menschen überzeugen müssen, und Silke Asbeck dankte Lutz Herkenrath herzlich für seinen ausgezeichneten Vortrag.

Zum Ende trafen sich die Teilnehmer zwei Stockwerke tiefer im Restaurant „Rossini“ bei Speis und Trank, um einer lang vermissten Tätigkeit nachzugehen: der Pflege des Netzwerks.

Video

https://youtu.be/c3MOr2MVuUQ

Referent(en)

Lutz Herkenrath: Coach, Redner, Schauspieler.